Kommentar: | Zur chronologischen Einordnung: Der einzige autographe Textzeuge zu "La peronelle" ist nicht datiert (F-Pmhb Msc 127, siehe Quellen). Die nicht datierte Abschrift fremder Hand der Alla breve-Fassung in US-CAh gehört zu einem Konvolut, in dem einige Manuskripte datiert sind. Diese Datierungen liegen zwischen 1884 und 1897, ein Manuskript derselben Hand ist auf 1884 datiert, diese beiden Abschriften sind von Pauline Viardot autograph signiert (siehe Quellen). "La peronelle" erschien [1904] in der Liedsammlung "Mélodies", möglicherweise in einer für den Druck revidierten Fassung (siehe Quellen). Aus den Datierungen anderer Autographen von "Chansons du XV.e sièle" aus dem Fonds Viardot-Duvernoy (F-Pmhb Msc 119, 1-21) geht hervor, dass Pauline Viardot die meisten Vertonungen von Chansons du XV.e siècle im Jahr 1885 komponierte. Zur Besetzung: In keinem der Textzeugen ist die Besetzung präzise angegeben. Im Druck "Mélodies" (Paris, Miran [1904]), einer Sammlung von Mélodies für eine Singstimme und Klavier, findet sich zu Beginn beim System der Gesangsstimme die Anmerkung: "Cette chanson peut se chanter à une voix, ou à plusieurs si l'on veut." Die wenigen mehrstimmigen Passagen sind auf ein System gedruckt, dazu finden sich in den dialogischen Passagen 'Besetzungsangaben' wie "La Peronelle", "Les Frères" oder "Tous à l'unison". Dennoch ist die gedruckte Fassung auch mit nur einer Singstimme realisierbar, die mehrstimmigen Passagen sind sehr kurz, und die Einwürfe der Unterstimmen erklingen auch in der Klavierbegleitung. Im Autograph F-Pmhb dagegen findet sich im Kopftitel die Besetzungsangabe "Chœur", die mehrstimmigen Passagen sind sehr viel länger und obligat, und die Solo-Passagen sind konsequent bezeichnet. Dennoch bleibt auch hier offen, ob die unteren Singstimmen solistisch oder chorisch zu besetzen sind. Die Abschrift in US-CAh ist offensichtlich für eine Singstimme und Klavier gesetzt. Der 'mittelfranzösische' Text hält sich dem Wortlaut nach an die Vorlage bei Gaston Paris, die Schreibweise ist jedoch modernisiert. Die Textvorlage nahm Pauline Viardot aus der Sammlung "Chansons du XVe siècle publiées d'après le manuscrit de la Bibliothèque Nationale de Paris par Gaston Paris. Et accompagnées de la musique transcrite et notation moderne par Auguste Gevaert", Paris 1875, hier: Text Nr. XXXIX, S. 41 f. Die Sammlung enthält auch Melodien zu den meisten Texten (hier: Melodie Nr. 39), doch scheint Pauline Viardot diese nicht verwendet zu haben.
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