Pauline Viardot Datenbank
Werkgruppe: Vokalmusik / Lieder
VWV-Nr.:1017
Titel: La Chapelle / Die Kapelle / Die Capelle
Untertitel: Ballade
WidmungsträgerIn:Ary Scheffer   (in: Druck Paris, Troupenas 1843 - siehe Quellen.)
Fassungen:
Besetzung:Singstimme und Klavier             >> Quellen
Taktart, Tonart:2/4,   As-Dur
chronologische Einordnung: 1838
Texte:
Sprache:deutsch             >> Quellen
AutorIn:Ludwig Uhland
Entstehung, Erstdruck:21.9.1805, 1807
Textincipit:Droben stehet die Kapelle
Sprache:französisch
AutorIn:Ludwig Uhland
Übersetzung/Adaption von:unbekannt
Textincipit:Là-haut se voit la chapelle
Kommentar:Chronologische Einordnung nach Datum des Autographs US-CAh MS Mus 232 (60) [6.] (siehe Quellen). Während Pauline Garcias Deutschlandreise von Mai bis Oktober 1838 entstanden drei Uhland-Lieder: "Seliger Tod" VWV 1022, "Des Knaben Berglied" VWV 1030 und "Die Kapelle". Im Juni 1838 konzertierte Pauline Garcia zusammen mit ihrem Schwager Charles de Bériot in Leipzig im Gewandhaus. Sowohl Clara Wieck als auch Robert Schumann besuchten das Konzert, jedoch nicht gemeinsam, da sie offiziell keinen Kontakt pflegen durften. Pauline Garcia und Clara Wieck lernten sich bei dieser Gelegenheit kennen, und von da an verband sie eine lebenslange, enge Freundschaft. Robert Schumann bat Clara Wieck in einem heimlichen Brief vom 5. Juli 1838 um eine Komposition Pauline Garcias für seine "Sammlung von Musikstücken aus alter und neuer Zeit". Am 28.7.1838 berichtete Clara Wieck Robert Schumann aus Dresden, dass Pauline Garcia das gewünschte Stück aufgeschrieben habe und er es bald erhalten werde. Sie schreibt über das Lied: "Es ist sehr schön - das Talent ist so groß, daß man an der Möglichkeit zweifelt." (Alle Exzerpte/Zitate nach "Briefwechsel von Clara und Robert Schumann", Bd. 4: "März 1831 bis September 1838", hrsg. von Anja Mühlenweg, Köln: Dohr 2012 (= Schumann-Briefedition, hrsg. vom Robert Schumann-Haus Zwickau, Serie I, Familienbriefwechsel). Für die Vorab-Mitteilung der Briefzitate im Jahr 2011 danke ich Anja Mühlenweg.) Diese Dresdner Niederschrift ist vermutlich nicht erhalten, das einzige bekannte Autograph ist mit "Leipzig 1838" datiert (siehe Quellen). "Die Kapelle" erschien im September 1838 im dritten Heft der Sammlung. Nach "L'Enfant de la montagne" ist "Die Kapelle" die zweite gedruckte Komposition Pauline Viardots. Mehr zur Freundschaft Pauline Viardots und Clara Schumanns siehe bei Beatrix Borchard, "Zwei Musikerinnen-zwei Kulturen. Unveröffentlichte Briefe von Clara Schumann und Pauline Viardot-Garcia", in: Pauline Viardot in Baden-Baden und Karlsruhe, 1999, S. 71-93. - Die Schreibweise "Kapelle" im Autograph, "Capelle" im deutschen Druck in der "Sammlung von Musikstücken aus alter und neuer Zeit". Zu Robert Schumanns Sammlung siehe ausführlich: Johanna Steiner, "Sammlung von Musik-Stücken aus alter und neuer Zeit. Geschichte und Ästhetik der Musikbeilagen zur 'Neuen Zeitschrift für Musik' unter Robert Schumanns Redaktion 1838-1841, Sinzig 2017 (zu VWV 1017 S. 166 ff.).


Christin Heitmann: Pauline Viardot. Systematisch-bibliographisches Werkverzeichnis (VWV), Hochschule für Musik und Theater Hamburg, seit 2012, Online-Datenbank https://www.pauline-viardot.de/Werkverzeichnis.htm (19.04.2024)