Pauline Viardot Datenbank
Werkgruppe: Vokalmusik / Lieder
VWV-Nr.:1188
Titel: La Nuit / Um Mitternacht
Fassungen:
Besetzung:Singstimme, Klavier, Violine und Violoncello             >> Quellen
Taktart, Tonart:C,   Des-Dur
chronologische Einordnung: 1864/1865
Besetzung:Singstimme, Klavier, Violine und Violoncello             >> Quellen
Taktart, Tonart:C,   D-Dur
chronologische Einordnung: 1864/1865
Besetzung:Singstimme und Klavier zu vier Händen             >> Quellen
Taktart, Tonart:C,   C-Dur
chronologische Einordnung: 1864/1865
Texte:
Sprache:deutsch             >> Quellen
AutorIn:Eduard Mörike
Textincipit:Gelassen stieg die Nacht ans Land
Sprache:französich
AutorIn:Eduard Mörike
Übersetzung/Adaption von:Louis Edmond Pomey
Textincipit:Sur les sommets des monts brumeux
Kommentar:Zur chronologischen Einordnung: Die bekannten autographen Textzeugen (siehe Quellen) sind undatiert. Ivan Turgenev erwähnt in einem Brief an Ludwig Pietsch vom 27. Januar 1865 sechs Kompositionen von Pauline Viardot über Mörike-Gedichte (Ivan Turgenev, "Werther Herr!". Turgenevs deutscher Briefwechsel, hrsg. von Peter Urban, Berlin 2005, Nr. 18). In einem Brief vom 14. April [1865] macht Pauline Viardot dem Leipziger Verleger Barthold Senff das Angebot, zehn Lieder auf Gedichte von Eduard Mörike in einer Sammlung herauszugeben (Original in US-Wc, Moldenhauer Archives, Box 55). Diese Ausgabe kam jedoch offenbar nicht zustande. Vollständig überliefert sind zehn Lieder auf Gedichte von Eduard Mörike, von "Suschens Vogel" VWV 1200 ist nur ein Autograph der Singstimme erhalten, die Authentizität eines weiteren Titels ist nicht nachweisbar ("Jung Volkers Lied" VWV 7011). Derzeit sind drei autographe Textzeugen von Mörike-Liedern mit Datum bekannt, "Die Soldatenbraut" VWV 1078 und "König Millesint" VWV 1182 (beide "X.bre 1864") sowie "Er ist's" VWV 1177 ("Mars 1865" - siehe jeweils dort). Die frühesten gedruckten Ausgaben von Mörike-Liedern erschienen um 1870, "In der Frühe" VWV 1090 bereits 1868 (siehe dort). Die Äußerungen in den Briefen lassen den Schluss zu, dass alle Mörike-Lieder in dem Zeitraum Winter 1864 bis Frühjahr 1865 entstanden sind, in dem Pauline Viardot sich in Baden-Baden aufhielt. Pauline Viardot erwähnt die Mélodie "Um Mitternacht" später in einem Brief an Ivan Turgenev, Weimar 6./18.2.1869: "Liszt entendra les Möricke [sic] aujourd’hui, dont il ne connaît que la «Nixe» «Um Mitternacht» et «Er ists». S’il a le temps, nous verrons le 2ème acte de Krak." (zit. nach "Lettres inédites de Tourguénev à Pauline Viardot et à sa famille", Lausanne 1972, hrsg. von Henri Granjard und Alexandre Zviguilsky, Nr. VIII). Erwähnt wird der Titel außerdem in der Rezension einer Matinée, die Pauline Viardot zusammen mit ihren Schülerinnen am 2.8.1868 in Baden-Baden gab: "Auch als Componistin leistet Frau Viardot so vortreffliches, - ihr Lied "Um Mitternacht" hat es wiederum bewiesen, - daß wir nur bedauern, daß sie gerade mit dem Vortrag ihrer eigenen Werke so sparsam ist. Sie sollte weniger bescheiden sein." (Badeblatt vom 7.8.1868, zit. nach Brigitte Höft, Pauline Viardot-García in Baden-Baden, in: "Pauline Viardot in Baden-Baden und Karlsruhe", hrsg. von Ute Lange-Brachmann und Joachim Draheim, Baden-Baden 1999, S. 23-66, hier S. 49.)


Christin Heitmann: Pauline Viardot. Systematisch-bibliographisches Werkverzeichnis (VWV), Hochschule für Musik und Theater Hamburg, seit 2012, Online-Datenbank https://www.pauline-viardot.de/Werkverzeichnis.htm (20.04.2024)