Kommentar: | Zur chronologischen Einordnung: "Le Rêve de Jésus" erschien 1890 in der Ausgabe "Contes mystiques", die eine Sammlung von Vertonungen einiger Gedichte von Stephan Bordèse verschiedener französischer KomponistInnen enthält, neben Pauline Viardot auch z. B. Gabriel Fauré, Jules Massenet, Camille Saint-Saëns, Théodore Dubois et Charles-Marie Widor. Die Vermutung liegt nah, dass Pauline Viardot "Le Rêve de Jésus" für diese Sammlung komponiert hat, doch sind bislang keine Quellen bekannt, die diese Annahme belegen. Neben den beiden Fassungen für Singstimme und Klavier scheint es auch eine orchestrierte Fassung gegeben zu haben. Diese findet Erwähnung in einem Brief Pauline Viardots an den französischen Dirigenten Édouard Colonne (1838-1910) vom 17. Dezember 1891, wo zudem auch eine Aufführung im Winter 1890/91 erwähnt wird. Pauline Viardot schreibt: «"Le Rêve de Jésus", que Mlle Pregi a si bien chanté chez vous l’hiver dernier, est instrumenté. Voulez-vous me faire l’honneur de le mettre sur l’un de vos programmes ? On copie les parties d’orchestre» (zit. nach Les Autographes, Catalogue 2019, www.lesautographes.com, letzter Abruf 30.12.2021. Für den Hinweis auf diesen Brief danke ich Florence Launay, an wen oder wohin der Brief verkauft wurde, ist nicht bekannt). Textzeugen für eine orchestrierte Fassung sind derzeit nicht bekannt.
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